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Starkes Herz – wacher Verstand

Offenbar besteht ein Zusammenhang zwischen der Pumpleistung des Herzens und der Gedächtnisleistung des Gehirns wie Forscher des Max-Planck-Instituts herausfanden. 

In Deutschland leiden rund 1,8 Millionen Menschen an einer Herzinsuffizienz, im Volksmund Herzschwäche genannt. Bei der Erkrankung ist der Herzmuskel – zum Beispiel wegen eines vorangegangenen Herzinfarkts – geschwächt und kann nicht mehr ausreichend Blut durch den Körper pumpen. Von dieser Minderversorgung ist auch das Gehirn betroffen. Bislang war unklar, wie sich dieser dauerhafte Mangel auf die Gehirnstruktur auswirkt. Jetzt ist das Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig gemeinsam mit dem Herzzentrum Leipzig dieser Frage auf den Grund gegangen.

Das Ergebnis der Forscher, das im Februar dieses Jahres veröffentlicht wurde, lautet: „Je schwächer das Herz, desto geringer die Dichte der grauen Substanz“, so Matthias Schroeter, Leiter der Forschungsgruppe für Kognitive Neuropsychiatrie am Max-Planck-Institut. Besonders betroffen sind dabei das mittlere Stirnhirn und der sogenannte Precuneus innerhalb der Großhirnrinde sowie der Hippocampus. Diese Regionen verarbeiten vor allem Aufmerksamkeitsprozesse und Gedächtnisinhalte. Und nicht nur das: „Ein Abbau von grauer Substanz in diesen Bereichen kann die Entstehung von Demenz begünstigen“, sagt Schroeter.

Untersucht wurden 80 Patienten des Herzzentrum Leipzigs bei denen die Forscher im MRT die Blutmenge maßen, die pro Herzschlag ausgestoßen wird sowie ein bestimmtes Hormon in der Blutbahn. Dabei zeigte sich der Zusammenhang zwischen Herzschwäche und den Veränderungen der grauen Substanz im Gehirn.

Menschen, die unter Herzinsuffizienz leiden, sollten also nicht nur auf ihr Herz, sondern auch auf ihr Hirn acht geben. Sportliche und soziale Aktivitäten können einer Demenz entgegenwirken. Wie wäre es also mit einem Tänzchen? Das ist sportlich und sozial.

 

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